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Muddy Waters

Muddy Waters
Photographiert von Claude Piscitelli

McKinley Morganfield wuchs in der Nähe eines kleinen Nebenflusses des Mississippi namens Deer Cleek auf. Da er oft in diesem spielte und dabei dreckig wurde, bekam er von seiner Großmutter den Spitznamen Muddy Waters (schlammiges Wasser).

Nachdem seine Mutter 1928 starb, wuchs er fortan bei seiner Großmutter in Clarksdale auf. Als Jugendlicher brachte er sich das Mundharmonikaspiel bei, um kurze Zeit später mit seinen Freunden Scott Bowhandle (Gitarre), Son Simms (Fiddle) und Louis Ford (Mandoline) auf Partys und in sogenannten Juke Joints (einfache Kneipen für Afroamerikaner im ländlichen Osten der USA) aufzutreten.

1932 kaufte er sich seine erste Gitarre, und Scott Bowhandle brachte ihm die Grundkenntnisse auf dem Instrument bei. In den nächsten Jahren entwickelte Muddy Waters eine Bottleneck-Technik.

1941 nahm er einige Songs für einen Dokumentarfilm über die Volksmusik in den US-Südstaaten auf, der von der „Library Of Congress“ in Auftrag gegeben wurde. Zwei dieser Aufnahmen (Country Blues / Be’s Troubled) erschienen auf einer Schellackplatte, die jedoch nicht zum Verkauf bestimmt war, sondern lediglich Dokumentationszwecken diente. Die darauffolgenden Songs wurden auch nicht veröffentlicht.

1943 zog Muddy nach Chicago, wohnte zunächst bei seiner Schwester und arbeitete in einer Papierfabrik. Nebenbei spielte er weiter Gitarre und festigte seinen Ruf als Bluesmusiker. Um sich in den oft überfüllten und daher sehr lauten Clubs behaupten zu können, tauschte er bald seine akustische gegen eine elektrische Gitarre ein. Durch Big Bill Broonzy erhielt er ein Engagement im Blues-Club „Sylvio’s“, wo auch Musiker wie z.B. Sonny Boy Williamson III auftraten.

Ab 1946 spielte Muddy Wateres einige Songs ein, die aber kein Erfolg wurden. Erst 1948 gelangen ihm mit den beiden Songs „I Can’t Be Satisfied“ und „I Feel Like Going Home“ regionale Erfolge, und das obwohl die Stücke völlig anders klangen als die gängigen Bluesstücke jener Zeit.

Als der Pianist Otis Spann 1953 zur Band stieß, änderte sich der Sound abermals. Muddy spielte seitdem weniger Gitarre und konzentrierte sich dafür stärker auf seinen Gesang. Unzählige Konzerte und eine Reihe Hits wie „I’m Your Hoochie Coochie Man“(1954), „Just Make Love To Me“ (1954), „Mannish Boy“ (1955) oder Trouble No More“ (1956) markierten den Höhepunkt seiner Karriere und machten ihn zum „König des Chicago Blues“.

In den sechziger Jahren outeten sich viele Rockstars als Muddy Waters-Fans und gaben zu, sich an dessen Musik zu inspirieren.

Am 29. April 1983 feierte der Londoner Marquee-Club sein 25-jähriges Jubiläum mit Künstlern wie Alexis Korner, Charlie Watts oder Bill Wyman von den Rolling Stones. Sie spielten an diesem Abend die Musik von Muddy Waters, ohne zu ahnen, dass dies bereits ein Nachruf auf ihn war. Am nächsten Tag wurde Muddy Waters’ Tod bekannt gegeben.

Das Rolling Stone Magazin setzte Muddy Waters auf Platz 17 der 100 besten Künstler aller Zeiten. Der sechsfache Grammy-Gewinner wurde 1980 in die „Blues Hall Of Fame“, und 1987 in die „Rock And Roll Hall Of Fame“ aufgenommen.

Muddy Waters‘ eigener Song „Rollin' Stone“ stand Namenspate für die britische Rockband „Rolling Stones“, und für das US-Magazin „Rolling Stone“.

Geschrieben von Ritchie Rischard